Neuwied bewirbt sich um Siegel „Kinderfreundliche Kommune“

Neuwied verpflichtet sich, die Rechte und Interessen von Kindern und Jugendlichen vor Ort zu stärken. Bürgermeister Peter Jung hat dazu in der Bibliothek des Rhein-Wied-Gymnasiums eine Vereinbarung zur verbindlichen Zusammenarbeit mit dem Verein Kinderfreundliche Kommunen e.V. unterzeichnet. Neuwied ist die erste Stadt in Rheinland-Pfalz, die diese Zusammenarbeit eingeht. Im nächsten Schritt wird die Stadt einen Aktionsplan erstellen, um junge Menschen in Neuwied besser zu schützen, zu fördern und zu beteiligen.

Für den Aktionsplan, der innerhalb eines Jahres unter Beteiligung von Kindern und Jugendlichen entwickelt wird, vergibt der Verein das Siegel „Kinderfreundliche Kommune“. Das Siegel erkennt den Willen der Kommune zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention an. Es ist zudem Ausdruck einer Selbstverpflichtung der Stadt und Ansporn, die festgesteckten Ziele innerhalb von drei Jahren umzusetzen. Der von UNICEF Deutschland und dem Deutschen Kinderhilfswerk getragene Verein Kinderfreundliche Kommunen begleitet den gesamten Prozess.

Neuwied ist die erste Kommune aus Rheinland-Pfalz, die dem Vorhaben „Kinderfreundliche Kommunen“ beitritt. „Unser großes Ziel ist es, eine umfassende kinder- und jugendpolitische Handlungsstrategie zu entwickeln“, sagte Oberbürgermeister Jan Einig. Und Bürgermeister Peter Jung ergänzte: „Wir wollen damit Neuwieder Kinder und Jugendliche mit all ihren Rechten in den Mittelpunkt stellen. Dabei wollen wir auf Bewährtem aufbauen und gleichzeitig Neues entwickeln. Mit frühzeitig einsetzenden Maßnahmen und Unterstützungssystemen wollen wir die junge Generation fördern und ihr so einen erfolgversprechenden Lebensweg ermöglichen. Sie soll rasch die Möglichkeit zur gesellschaftlichen Partizipation erhalten und durch eigene Erfahrungen erkennen, dass sich Engagement auszahlt.“

„Ich gratuliere der Stadt Neuwied und wünsche dem Vorhaben, kinderfreundliche Kommune zu werden, ein gutes Gelingen“, erklärte die rheinland-pfälzische Familienministerin Katharina Binz in einer Videobotschaft. „Neuwied hat in der Kinder- und Jugendpolitik schon viel erreicht, besitzt ein stabiles Fundament und zeichnet sich durch herausragende Projekte gerade im Rahmen der Woche der Kinderrechte aus. Mit der Teilnahme an dem Programm ‚Kinderfreundliche Kommune‘ setzt Neuwied einen weiteren Meilenstein zur konsequenten Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention. Wenn Kinder über ihre Rechte Bescheid wissen, sie aktiv einfordern, diskutieren und mitgestalten, werden sie sich auch später als erwachsene Menschen für unsere Demokratie einsetzen können.“

Anne Lütkes, Vorstandsvorsitzende des Vereins Kinderfreundliche Kommunen, sagte: „Wir begrüßen, dass Neuwied Kinder stärker unterstützen und sich unserem Programm anschließen will. Die Stadt hat einen beeindruckend hohen Entwicklungsstand. Der Jugendbeirat und die ‚Woche der Kinderrechte‘ sind bereits gute Ausgangspunkte für weitere Schritte zur strukturellen Verankerung der Kinder- und Jugendrechte. Wir freuen uns sehr darauf, Neuwied auf diesem Weg begleiten zu dürfen.“  

Das Programm „Kinderfreundliche Kommunen“ läuft vier Jahre und kann anschließend verlängert werden. Im ersten Jahr wird durch eine Bestandsaufnahme und durch Beteiligungsverfahren mit Kindern und Jugendlichen der Aktionsplan vorbereitet. Nach der Bestätigung des Aktionsplans durch den Stadtrat prüft der Verein Kinderfreundliche Kommunen den Aktionsplan und vergibt das Siegel „Kinderfreundliche Kommune“ für die folgenden drei Jahre.

Das Vorhaben wurde 2012 in Deutschland ins Leben gerufen und basiert auf den internationalen Erfahrungen aus der Child Friendly Cities Initiative. Diese setzt sich seit 1996 international dafür ein, die Kinderrechte auf kommunaler Ebene zu verwirklichen. Das Vorhaben „Kinderfreundliche Kommunen“ wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Zu den Fotos: Bei der Unterzeichnung der Vereinbarung (von links): Neuwieds Bürgermeister Peter Jung, Anne Lütkes, Vorstandsvorsitzende des Vereins Kinderfreundliche Kommunen, und Oberbürgermeister Jan Einig.

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